Man sieht es dem alten Dachstuhl erst gar nicht an, aber die Schäden waren so groß, dass viele Balken und Sparren ausgetauscht werden mussten, die Giebel gar komplett erneuert wurden. Das liegt daran, dass wir durch einen glücklichen Umstand viel Altholz zur Verwendung hatten- behauenes und vollkommen schadensfrei. Besseres Material kann man sich für eine behutsame Reparatur nicht wünschen. Da Balken und Sparren später sichtbar sein werden, kam nur eine Wiederherstellung des vollen Querschnitts in Frage.
Auf das Dach und die Giebel wurde eine Vollschalung verlegt. Sie bietet viele Vorteile, vor allem verbessert sie die Aussteifung des Dachstuhls und die Arbeitssicherheit wesentlich.
Eingedeckt wird mit regionaltypischen Biberschwanzziegeln mit Segmentschnitt, naturrot, Doppeldeckung. Die Ortgänge sind Zahnleistenortgänge, es wird also in diesem Fall ein sägeraues Lärchebrett entsprechend dem Verlauf der Deckung ausgeschnitten, was eine Art Sägezahnmuster ergibt. Das passt dann gut zum später verschalten Giebel, der eine Deckleistenschalung aus Lärchebrettern erhält.
Ist das Dach fertig, geht es mit Schäden am Fachwerk weiter, die teilweise eher Rekonstruktion als Reparatur verlangen werden. Aufgrund eines jahrelang undichten Daches sind die Schäden beachtlich. Auch die Aussteifung des Obergeschosses muss verbessert werden, es fehlt den Wänden an diagonalen Hölzern.